Übersicht

   Bilder

   Wagenparklisten

   Berichte & Infos

   Impressum

CKD T4D / B4D

T4D / B4D von CKD für die Dresdner Verkehrsbetriebe

Der Prototyp des T4D - Wagen 2000

1967 erhielt Dresden zum ersten mal Tatrawagen, nämlich den Prototypen. Prototypen haben gegenüber der Serie oftmals einige Veränderungen:
- auffälligstes Merkmal: die nur halbhohe Fahrerkabinentür
- 1+1 Bestuhlung
- Türöffner mit Warnlicht außen
- Warnsignal im Wageninneren
- andere Türen mit tschechischen Griffstangen
- Blinkleuchten um eine halbe Fensterhöhe höher
- Rücklichter liegend (bei Serie nur stehend)
- nur Zielfilmkasten, kein Linienfilm (die Liniennummern waren mit auf dem Film)

Sitz-/Stehplätze: 22/1??

Der Triebwagen 2000 wurde in Prag kurz erprobt und gleich nach Dresden geschickt, wo er im September 1967 die ersten Probefahrten machte. In den Fahrgasteinsatz gelangte der Wagen nie, schon 1971 wurde er zum Fahrschulwagen (724 001) umgebaut, was er bis 1998 auch blieb.
1984 erfuhr der Wagen seine zweite Umnummerierung, diesmal in 201 201 und 1996 die dritte, jetzt wieder in 2000 (nachdem er in den Museumsbestand wechselte). 1998 wurde der Wagen in den Originalzustand zurückversetzt.

Besonderheiten:
Angeblich war der Wagen original nicht mit anderen T4D kuppelbar, das kam wohl erst später (in den 90ern?).
Triebwagen 2000 hatte Anfangs auch keinen Scherenstromabnehmer, sondern einen Stromabnehmer, der zwei gegenüberliegenden Einholmstromabnehmern entspricht (sowas Russisches).

Wagenpark:
Triebwagen 2000 steht betriebsfähig im Straßenbahnmuseum Dresden.




Serien T4D 222 001 - 222 999 (teilw. ex 1999 - 1855)

Schon 1968 bekam Dresden die erste Serie aus Triebwagen und Beiwagen, folgende Veränderungen wurden seitens CKD durchgeführt:
- hohe Fahrerkabinentür
- Türöffner ohne Warnlicht außen
- Warnsignal im Türgetriebekasten
- andere Türen (wie sie z.B. in Leipzig bei den 21ern noch Verwendung finden)
- Blinkleuchten auf der heutigen Position
- Rücklichter stehend
- 1+2 Bestuhlung (???)
Die einzelnen Serien unterscheiden sich in einigen Details voneinander (Rücklichter in mindestens 3 Variationen u.a.)

Sitz-/Stehplätze: 26/1??

Diese ersten zwei Serien (Bj. 1968 und 1970) erhielten noch die vierstelligen Nummern, absteigend von 1999 bis 1855 und wurden 1971 in das EDV-Nummernschema einsortiert (Bj. 1968: 222 922-999, Bj. 1970: 222 909-921 & 222 001-054).
Wie weit die gesickten Stoßstagen mit Zierlinien geliefert wurden weiß ich leider nicht. Von den Serienwagen ist der Triebwagen 222 998 seit 2001 im Museumsbestand (aufgearbeitet durch die Hw Tolkewitz). Insgesamt wurden von 1969 bis 1984 (außer 1980 und 1982) 571 T4D geliefert.
1985 und 1986 wurden jeweils zwei T4D zu T4D-Z umgebaut, dieser Umbau umfasste das Schließen der dritten Tür und das Einfügen von zwei neuen auf der linken Seite, die Batterie wurde an Stelle der Tür 3 platziert und das Hauptschütz in den Fahrgastraum verlegt. Besonderes Augenmerk waren die schmalen Türen auf der linken Seite: diese hatten drei Flügel und ein Stückchen vom vierten, u.a. wegen dem Motorgenerator. Diese vier T4D-Z wurden zu je zwei Stück 2000/2001 nach Botosani (dort Ende 2009 verschrottet) und Galati verkauft. Ab 1988 wurden alle Tatras nach der Hauptuntersuchung im neuen Farbschema der DVB lackiert, gelb-anthrazit. Der erste Zug - 222 424 + 272 425 - wich von den anderen Wagen ab, auch gab es noch weitere Änderungen. Der Dachbereich war auch "Tabakbraun" lackiert, der Zielfilm war nun negativ (weiße Schrift auf schwarzem Grund) und die DVB-Schwinge (altes DVB-Logo) wurde eingeführt. Auch gab es zahlreiche Tests, unter anderem Teste man ab den 80ern auf zwei Triebwagen (600er Serie?) elektrisch betätigte Stromabnehmer von VEB Elektrokohle Lichtenberg (diese kamen schon länger in Berlin zum Einsatz). Ab 1991 hat man gleich einen ganzen Großzug zum Testen der RBL-Komponenten ausgerüstet, dabei wurde eine Linie 42 mit zwei Routen eingerichtet, der Zug verkehrte ohne Fahrgäste und extra für diesen Test wurde am Fetscherplatz eine Ampel mit Beeinflussung umgebaut.
Im Sinne der vereinheitlichung der Ersatzteile wurden bei den Tatras nurnoch Dreikammer-Rückleuchten und Trabant-Scheinwerfer eingebaut. Lautsprecher und Mikrofone für die Haltestellenansagen gab es schon lange nicht mehr. Auch interessant war, dass nicht jeder Zug (!) Funkgeräte besaß, es gab mehrere im Netz verteilte Funkbusse und Funkbahnen, die andere Bahnen über Lichtzeichen/Gesten zum anhalten bringen mussten und dann die Ströungsmeldung persönlich überbringen mussten, meistens standen die Bahnen aber eh schon in der Störung, wegen des fehlenden Funks, das blieb noch bis in die 90er Jahre so.
So viele Gleisdreiecke gabs in Dresden eigentlich garnicht, aber trotzdem wurden fast alle T4D mit einer Rückfahreinrichtung ausgerüstet (Tw 2000 erst seit 1998?!)

Besonderheiten:
Die Nummern der ersten zwei Serien wurden rückwärts (absteigend) vergeben.
Die 68er Serie hatte bis Mitte der 90er Jahre nur einen Zielfilmkasten, bei einigen Fahrzeugen wurde der seperate Linienfilm aber später nachgerüstet.
222 223 hatte Zierleisten am Heckperron, dann gabs auch noch ein-zwei T4D mit Blech-Front/Heck.
222 625 und ein weiterer hatten elektrisch betätigte Stromabnehmer vom VEB Elektrokohle Lichtenberg
222 615 hatte einen Stemmann FB500 vorwärts auf dem Dach
222 346 hatte ein Stemmann "Dreibein", mit Druckluft betrieben!
Ein oder zwei T4D-Z (u.a. 222 806) und 201 003 erhielten (bei ihrer HU) 1992 elektrisch ein- und ausklappbare Spiegelarme (auf dem Dach montiert), außerdem hatten alle vier T4D-Z elektrisch betätigte Stemmann-Stromabnehmer erhalten.

Wagenpark:
1 historisch
8 Arbeitswagen (heute 3)
4 zu T4D-Z umgebaut
18 Heck-an-Heck-fähig
215 verschrottet
82 verkauft (60x 1998 Pjöngjang/KP, 12x 1996 Rostow a.D./RUS, 5x 2000 Galati/RO, 5x 2001 Botosani/RO)
181 modernisiert (T4D-M, T4D-MS/TB4D)
86 teilmodernisiert (T4D-MI)
6 abgegeben (2x 1989 Leipzig, 3x 1989 Gera, 1x 1998 FW DD-Neustadt)




Beiwagen B4D 272 001 - 272 820 (teilw. ex 2001 - 2007)

1970 kamen auch schon die ersten Beiwagen, so viele Unterschiede gibt es eigentlich nicht.

Sitz-/Stehplätze: 28/1??

Von 1968 bis 1984 (außer: 1977, 79, 80, 82, 83) wurde Dresden mit Beiwagen B4D "versorgt", vier von ihnen wurden 1983 zu ZB4D (273 001-004) umgebaut. Diesmal wurden keine Türen verschlossen, sondern nur zwei neue auf der linken Seite eingebaut, vorn und hinten. Die ZB4D konnten im normalen Zugverband (TTB) nur vorwärts verkehren, da sie auf dem anderen Perron keine Rückleuchten hatten. Auch die Beiwagen erhielten fast alle eine Rückfahreinrichtung.
Die Beiwagenserien von 272 001 bis 272 146 kamen mit Lüfterblechen wie beim T4D nach Dresden (auch Leipzig, Magdeburg, Halle usw.), Grund dafür waren die rotierenden 600V Umformer. Wegen großen Problemen mit diesen Umformern (die Probleme hatten die T4D aber auch...) wurden die Umformer bei allen B4D Anfang der 1970er Jahre ausgebaut und die Ladestromversorgung über eine Ladestromleitung gewährleistet. Die 600V-Versorgung wurde damals über die ESW-Kupplung gewährleistet (bei Traktionen war ein Betrieb mit einem Bügel damals also schon ab Werk möglich, wegen fehlender Schütze aber doch nicht).

Besonderheiten:
Die Nummern der ersten zwei Serien wurden vorwärts (aufsteigend) vergeben.
Die Beiwagen 272 101-146 haben/hatten Lüfterbleche auf der Nichttürseite
272 132 war wohl eher ein "Unfall", denn dieser Wagen wurde (teil)modernisiert, er erhielt BOStrab-Klappfenster, neuen Fußboden (analog T4D-MS) und T4D-MS-Rückleuchten.

Wagenpark:
1 historisch
1 Arbeitswagen (später wieder Linienwagen)
4 zu ZB4D umgebaut
119 verschrottet
39 verkauft (34x 1998 Pjöngjang/KP, 4x 2000 Galati/RO, 1x 2001 Botosani/RO)
65 modernisiert (B4D-MS)
1 teilmodernisiert
3 abgegeben (1x 1989 Leipzig, 2x 1989 Halle(S))